Tagebuch

Freitag, der 29. Juli 2005
Der Tag vor der Eröffnung: Nach einem kürzeren Arbeitstag ging es mit dem guten Gewissen, dass alles so weit fertig ist auf einen Spaziergang zum früheren Haus von Nelson Mandela.
Frisch wie immer standen wir früh auf und stärkten uns beim Frühstück für die bevorstehende Arbeit. Schon am Tisch würde den Working- Groups klar, dass es einiges zu tun gab. Der Regenbogen, bzw. der gesamte Spielplatz sollte heute fertig werden, damit morgen die Kinder zur Eröffnung darauf spielen konnten. Also machten wir uns auch an die Arbeit. Klaus gab kurze Anweisungen, und sofort hatte jeder einen Pinsel, einen Spaten oder ein anderes Werkzeug in der Hand. Während Gunnar, David, Andre, Emanuel, Paul und Florian Löcher für die neue Bank aushoben, machte sich Klaus gleich an die Skulptur, die in der Mitte der Spiralbank ihren Platz finden sollte. Hanna, Franziska und Vicky kümmerten sich mit Farbe und Öl um den Regenbogen, die drei Könige und den Zaun. Plötzlich fiel jedoch auf, dass einige der Südafrikaner durch die Anwesendheit einiger Freunde etwas abgelenkt waren und sich nicht mehr ganz auf die Arbeit konzentrierten bzw. die Freunde sich etwas unkoordiniert an der Arbeit beteiligten. Dies erschien den deutschen Teilnehmern erst etwas seltsam und nicht bewusste deutsche Tugenden, wie Ordnung und Pünktlichkeit kamen durch. Ein Gespräch am Abend sollte dieses kleine Missverständnis dann aufklären. Die Zeit verging und als der eine oder andere vielleicht schon etwas zweifelte, dass noch alles fertig werden würde, war dann der letzte Pinselstrich an der ‚Ubuntu- Skulptur’ getan. Verschwitzt und dreckig schaute man sich auf dem Spielplatz um und sah, dass alles wieder in regenbogenfarben erstrahlte. Ein Gefühl der Erleichterung und der Zufriedenheit breitete sich aus. Schnell ging es noch unter die Dusche, da es zum ehemaligen Haus von Nelson Mandela in Soweto gehen sollte. Karl, Florian, Klaus und Hanna blieben auf dem Platz und packten die Werkzeuge und restlichen Materialien zusammen, während die restliche Gruppe sich auf den Weg machte. Nach einem kurzen Spaziergang sind wir an dem doch recht kleinen Haus angekommen. Die Zimmer waren zum größten Teil noch im Originalzustand. Lediglich einige besondere Gegenstände wurden noch extra dazu gestellt. Auf dem Rüchweg sind wir noch an dem Haus von Erzbischof Desmond Tutu vorbeigekommen in dem er auch immer noch wohnt. Ein großes Gebäude, welches von einer hohen Mauer umgeben war und daher von außen kaum zu sehen war. Wenn er gewusst hätte, dass wir an diesem Tag vorbei kommen, hätte er bestimmt Kaffee und Kuchen bereit gehalten. Zurück auf dem Platz gab es auch recht zügig Abendessen. Dieses konnte die Küchengruppe sich jedoch genüsslich zurücklehnen, da Nonvola aus dem Büro für uns kochte. Alle waren stark begeistert von diesem afrikanischem Essen.
Dann folgte ein Gespräch in dem erst in den Ländergruppen gesprochen wurde und sich danach die ganze Gruppe noch zusammen fand. Dabei wurden auch einige der kulturellen Unterschiede thematisiert. Eine richtige Lösung wurde nicht gefunden, aber das Gespräch darüber hat dazu beigetragen die jeweils andere Seite besser in ihrem Handeln zu verstehen. Die Abendandacht wurde nach draußen an den Regenbogen verlegt und mit Liedern und Spielen wurde der Regenbogen in unserem Kreis schon mal eingeweiht.