Tagebuch

Samstag, der 24. Juli 2010
Die Eröffnung
Samstag, 24.07.2010 - Grand-Opening - Das Regenbogenprojekt in Bujanovac näherte sich immer mehr dem Ende entgegen. Aber das Highlight -große Eröffnung- konnte nur schwer an diesem besonderen Tag erwartet werden. Nach dem Frühstück wurde die Arbeit erneut verteilt, vier fleißige Regenbogenbauer wurden vom Chef auf der Baustelle, Klaus, auserwählt, um die Schaukel zu befestigen und dem Bogen noch den letzten Schliff zu verpassen. Der Rest der Gruppe versuchte sich beim Putzen der einzelnen Etagen, beim Aufräumen und Sachenpacken. Die Schule "erstrahlte" nun in voller Pracht und die letzten Grüße des Regenbogenteams wurden an die Tafeln gekritzelt. Beim alltäglichen Mittagessen kam die Aufregung bei jedem von uns mehr und mehr zum Vorschein. Um 14.15 Uhr ging es dann ab in den Park. Nachdem wir unsere To-Do-Liste zur Vorbereitung abgearbeitet hatten, standen schließlich alle auf ihrer Wertefliese und warteten gemeinsam mit den gespannten Gästen auf den Beginn der Eröffnungsfeier. Die Kinder konnten sich nicht mehr zurück halten und erstürmten schon vorab den Regenbogen bzw. die Schaukel.Wie die "Ameisen" wuselten sie herum und mussten erst einmal "gebändigt" werden. Besonders die Schaukel wurde mit aller Kraft verteidigt ohne Rücksicht auf Verluste unsererseits. Man hätte "Maulkörbe" verteilen sollen, um die ganze Situation zu entschärfen. Doch das Schöne ist ja, dass dies alles zeigt, wie sehr die Kinder von diesem Regenbogenspielplatz begeistert sind. Jedoch versprach der Blick in den Himmel anfangs nichts Gutes. Ein dickes Wolkenband brachte die ersten Tropfen beim Beginn der Eröffnung mit sich, was für uns, so komisch es auch klingen mag, eine wahre Erfrischung nach zwei Wochen puren Sonnenscheins brachte.Zum Programm gehörten ein serbischen Klarinettenspieler, eine albanische Tanzgruppe, Rolfs Ansprache und unser liebgewonnenes Lied "I'm special". Nach Rolfs Ansprache tanzten wir uns im Rhytmus eines serbischen Volksliedes zum Regenbogen, der uns zwischen Tür und Angel eine halbe Stunde vor der Eröffnung beigebracht werden sollte, aber von der Beinkoordination nicht so recht realisiert werden konnte.Trotzdem hatten alle einen Riesenspaß, unserer Regenbogenteam, als auch die Kinder, die den Tanz mit voller Freude mitmachten. Aber wir brachen jenes musikalische Spektakel ab, weil der Regen stärker wurde, denn schließlich mussten noch die ausgewählten Werte vorgestellt werden bzw. das Band, welches den Regenbogen umgab, zerschnitten werden. Nachdem die Werte in sieben verschiedenen Sprachen vorgestellt wurden, kamen nun drei Kinder verschiedener Ethnien an die Reihe, um das Regenbogenband zu durchschneiden. Der Jubel brach aus. Alle Kinder kletterten, schaukelten, kreischten und tobten vor Freude einen solch schönen Spielplatz zu haben. Währenddessen brach eine Regenflut aus den Wolken. Doch es schien niemanden zu stören und umso spektakulärer war der Moment als nach der Flut die Sonne schien und Gott uns zwei wunderbare Regenbögen bescherte. Wir hinterließen unseren Regenbogen im Licht der wieder scheinenden Sonne und machten uns auf den Weg ins Schwimmbad. Nach einem erfrischenden Sprung ins Wasser, den wir dank des Regens ja eigentlich schon hatten, ging es ans Pizzaessen. Klaus und Claudia verabschiedeten sich von uns, weil sie am nächsten Tag früh um 4 Uhr den Rückweg antraten. Den Rest des Abends verbrachte jeder so wie er wollte. Einige gingen zum Regenbogen zurück, um die Spielfreude der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen mitzuerleben. Andere verbrachten die Zeit im Schwimmbad im hell erleuchteten Wasser und wiederum andere fuhren zu einer außerhalb stattfindenden Party.Am nächsten Morgen erzählten uns die Nachbarn gegenüber des Spielplatzes, dass sie nicht schlafen konnte aufgrund des Jubels und der Freude am Regenbogen.